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Medikamente bei Blasenentzündung

Vitamin D und Blasengesundheit: Kann Vitamin D einer Blasenentzündung vorbeugen?

Autorin: , Fachärztin für Urologie

Wiederkehrende Blasenentzündungen sind für viele Betroffene eine große Belastung. Neben bewährten Maßnahmen wie ausreichender Flüssigkeitszufuhr rückt ein Vitamin mit potenzieller Schutzfunktion in den Fokus: Vitamin D. Es stärkt nicht nur die Knochen, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem – und könnte so dabei helfen, Harnwegsinfektionen vorzubeugen.

Kurz und knapp: Vitamin D gegen Blasenentzündung

  • Vitamin D unterstützt das Immunsystem. Es kann die Infektabwehr der Harnwege stärken und somit entzündungshemmend wirken.
  • Vitamin D wird überwiegend durch Sonnenlicht in der Haut gebildet.
  • Bei häufigen Harnwegsinfekten kann eine Blutuntersuchung helfen, einen möglichen Vitamin-D-Mangel festzustellen.
  • Ein Vitamin-D-Defizit lässt sich durch Vitaminpräparate ausgleichen.
  • Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D nur bei nachgewiesenem Mangel einnehmen – denn auch ein Zuviel des Mikronährstoffes kann der Gesundheit schaden.

Vitamin D: Sonnenvitamin mit Schutzfunktion für die Blase

Viele kennen das Problem: Kaum ist eine Blasenentzündung überstanden, kündigt sich schon die nächste an. Brennende Schmerzen beim Wasserlassen und akuter Harndrang können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Die Frage liegt daher nahe: Wie lässt sich das Risiko für erneute Infektionen senken?

Empfehlungen wie viel Trinken und das Vermeiden von Auskühlung sind vielen bekannt – doch neuere Erkenntnisse zeigen: Auch ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel könnte vorbeugend wirken. Denn das Vitamin stärkt nicht nur die Knochen, sondern ist auch wichtig für eine gut funktionierende körpereigene Abwehr – und genau das macht es interessant für die Blasengesundheit.

Warum wir Sonnenlicht für Vitamin D brauchen

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das der menschliche Körper fast vollständig selbst herstellen kann – vorausgesetzt, es gelangt genügend Sonnenlicht auf die Haut. Genauer gesagt: UVB-Strahlen der Sonne regen die Produktion in den Hautzellen an. Daher kann es bei wenig Aufenthalt im Freien schnell zu einem Mangel kommen.

Anders als bei vielen anderen Vitaminen spielt die Ernährung eine nur untergeordnete Rolle. Nur etwa 10 bis 20 % des Bedarfs können über Lebensmittel gedeckt werden.

Schutz für die Harnwege durch Vitamin D: Was Studien zeigen

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Harnwegsinfekte senken kann. Einige der wichtigsten Erkenntnisse:

  • Menschen mit Vitamin-D-Mangel hatten laut einer Analyse ein etwa dreifach erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen im Vergleich zu gut versorgten Personen.
  • In einer Langzeitstudie erkrankten Personen, die fünf Jahre lang wöchentlich 20.000 Internationale Einheiten (I.E.) Vitamin D einnahmen, nur halb so häufig an Harnwegsinfekten wie die Vergleichsgruppe ohne Vitaminpräparat.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Eine gute Versorgung mit Vitamin D könnte die Blase widerstandsfähiger gegen Infektionen machen. Daher kann es sich insbesondere für Frauen mit chronisch wiederkehrenden Blasenentzündungen lohnen, ihre Vitamin-D-Werte überprüfen zu lassen. Dies erfolgt durch eine einfache Blutuntersuchung.

Liegt ein Vitamin-D-Mangel vor, helfen verschiedene Maßnahmen, die Unterversorgung auszugleichen: Mehr Zeit draußen in der Sonne und eine Vitamin-D-reiche Ernährung tragen zu einem besseren Vitamin-D-Spiegel bei. Sollte dies nicht genügen, sind Vitaminpräparate eine sinnvolle Ergänzung.

Was gilt als gesunder Vitamin-D-Wert?

Beim Vitamin D kommt es auf die richtige Balance an: Weder ein Mangel noch eine Überversorgung sind empfehlenswert. Der Spiegel wird im Blut bestimmt und in ng/ml oder nmol/l angegeben:

  • Optimal sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.  V. Werte ab 50 nmol/l (bzw. 20 ng/ml).
  • Unter 30 nmol/l (bzw. 12 ng/ml) spricht man von einem Mangel.
  • Spiegel über 125 nmol/l (bzw. 50 ng/ml) gelten als zu hoch – bei solchen Werten kann es zu Problemen wie etwa Nierensteinen kommen.

Übrigens: Ein Zuviel an Vitamin D durch Sonneneinstrahlung ist praktisch ausgeschlossen. Kritisch hohe Werte entstehen fast ausschließlich durch die übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Wie Vitamin D das Immunsystem unterstützt

Doch wie genau kann Vitamin D dabei helfen, Infektionen abzuwehren? Die Antwort liegt in seiner Wirkung auf das Immunsystem:

Vitamin D übernimmt im Körper viele Aufgaben – eine davon ist die Unterstützung der Abwehrkräfte. Es stärkt zum einen die allgemeine Immunfunktion, zum anderen hilft es dabei, Krankheitserreger gezielt zu bekämpfen.

Für die Blase bedeutet das: Vitamin D verbessert die Barrierefunktion der Schleimhäute und dient somit als eine Art Schutzschild gegen Krankheitserreger. Dadurch haben Bakterien wie Escherichia coli – der häufigste Auslöser von Blasenentzündungen – es schwerer, ins Gewebe einzudringen und dort eine Entzündung auszulösen. Zudem regt Vitamin D die Bildung spezieller Abwehrstoffe wie etwa Cathelicidin an. Auch die Produktion weiterer Schutzstoffe im Urin wird gefördert. Diese erschweren es Bakterien, sich an der Blasenwand anzuheften.

Vitamin-D-Mangel: Ursachen, Anzeichen und Vorbeugung

Eine suboptimale Vitamin-D-Versorgung ist in unseren Breitengraden weit verbreitet: Rund 60 % der deutschen Bevölkerung weist nicht die empfohlene Vitamin-D-Konzentration im Blut auf. Im Anschluss erfahren Sie, warum ein Mangel so häufig ist, wie er sich bemerkbar machen kann und was Sie vorbeugend dagegen tun können:

Fazit

Wer immer wieder an Blasenentzündungen leidet, sollte neben klassischen Vorbeugemaßnahmen auch an die Vitamin-D-Versorgung denken. Denn ein ausreichend hoher Blutspiegel an Vitamin D stärkt das Immunsystem – und könnte dazu beitragen, Infektionen besser abzuwehren. Regelmäßige Sonnenexposition und – bei nachgewiesenem Defizit – die gezielte Einnahme von Vitaminpräparaten könnten dazu beitragen, Harnwegsinfekte künftig seltener auftreten zu lassen.

Wenn Sie an weiteren ausführlichen Informationen zur Ursache und Behandlung von Blasenentzündungen interessiert sind, erfahren Sie hier mehr:

Das Wichtigste auf einen Blick zu Vitamin D und Blasenentzündungen

Quellen

Autor unseres Artikels
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie
Studium
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut
mehr Informationen ➚
Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin
Studium
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
mehr Informationen ➚

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Pflichtangaben

PFLICHTANGABEN

Canephron® Uno Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren.  Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. 

Canephron® N Dragees, Canephron® N Tropfen Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Canephron® Uno,Canephron® N: Zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß. Hinweis: Canephron® Uno undCanephron® N sind traditionelle pflanzliche Arzneimittel, die ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert sind. Bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen sollten Sie ihren Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. Canephron® N Tropfen wird angewendet bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen. Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Canephron® Uno und Canephron® N Dragees enthalten Glucose, Saccharose/Sucrose (Zucker), Lactose. Canephron® N Tropfen enthalten 760 mg Alkohol (Ethanol) pro 5,0 ml entsprechend 152 mg/ml (19 % V/V).

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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