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Aktualisiert am 22.04.2024

Wie lange dauert eine Blasenentzündung normalerweise?

Autoren: , Fachärztin für Urologie &

Ständiger Toilettendrang, Brennen beim Wasserlassen und ziehende Schmerzen im Unterbauch – all das spricht für eine akute Blasenentzündung (Zystitis). Wie lange diese unangenehmen Beschwerden anhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

In der Regel ist nach einer Woche Ruhe

Zunächst einmal ist jeder Mensch anders und reagiert individuell auf eine Infektion der Harnblase. Der eine steckt die Erkrankung leichter weg, dem anderen macht sie mehr zu schaffen. So können schon die Symptome ganz unterschiedlich sein, leichter oder stärker ausfallen und den Betroffenen mehr oder weniger belasten und einschränken.

Lesen Sie mehr dazu hier: Symptome einer Blasenentzündung.

Genauso kann auch die Dauer der Beschwerden von Fall zu Fall variieren. Als Faustregel gilt jedoch, dass eine Blasenentzündung bei normalem Verlauf innerhalb weniger Tage ausheilt. In den meisten Fällen ist der Spuk spätestens nach einer Woche vorbei.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung normalerweise?

Ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und ziehende Schmerzen im Unterbauch – typische Beschwerden, die für eine akute Blasenentzündung (Zystitis) sprechen. Wie lange diese unangenehmen Symptome anhalten, hängt von verschiedenen Faktoren und der Ursache ab.

In der Regel ist nach einer Woche Ruhe

Jeder Mensch reagiert etwas anders auf eine Infektion der Blase. Bei manchen fallen die Symptome stärker aus, bei anderen weniger intensiv. Das hängt beispielsweise auch davon ab, ob noch andere Erkrankungen vorliegen oder ob neben der Blase weitere Bereiche wie beispielsweise die Harnröhre betroffen sind.

Lesen Sie mehr dazu hier: Symptome einer Blasenentzündung.

Genauso kann auch die Dauer der Beschwerden von Fall zu Fall variieren. Als Faustregel gilt jedoch, dass eine Blasenentzündung bei normalem Verlauf innerhalb einer Woche ausheilt.

Für diejenigen, die es ganz genau wissen möchten, einige konkrete statistische Zahlen: Durchschnittlich halten die Symptome über 6,1 Tage an, wobei die Betroffenen davon 0,4 Tage lang das Bett hüten, an 1,2 Tagen arbeitsunfähig und an 2,4 Tagen noch leicht eingeschränkt sind.

Wohlgemerkt „normalerweise“. Aber was heißt das eigentlich?

Der Normalfall: unkomplizierte Blasenentzündung ohne Komplikationen

Mit einer „normalen“ Zystitis ist die akute, unkomplizierte Blasenentzündung bei einer, ansonsten gesunden, nicht schwangeren Frau ohne weitere Begleiterkrankungen oder Risikofaktoren gemeint. Sie kommt mit Abstand am häufigsten vor und steckt in den allermeisten Fällen dahinter, wenn die typischen Symptome auftreten.

Häufigster Auslöser: Bakterien aus dem eigenen Darm

Ursache der Entzündung sind in der Regel die eigenen Darmbakterien (Escherichia coli). Diese Escherichia-coli-Bakterien können beispielsweise beim Sex oder durch eine falsche Intimhygiene vom Darmausgang in den Intimbereich übertragen werden und dort über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. Durch die Infektion kommt es zur Reizung und Entzündung der Schleimhaut in der Blase, die dann die typischen Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, ständigen Harndrang mit tröpfelndem Urin und Schmerzen im Unterleib verursacht. Auch ein trüber Urin kann manchmal auftreten.

Wie Blasenentzündungen entstehen und was die häufigsten Ursachen sind, erfahren Sie hier: „Entzündung von Harnröhre, Blase und Nieren – Was ist der Unterschied?“

Therapie nicht zwingend notwendig

Eine antibiotische Behandlung ist bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen mit leichten bismittelgradigen Beschwerden nicht zwingend erforderlich, in der Regel heilt die Infektion innerhalb weniger Tage von allein wieder aus. Um Symptome zu lindern oder den Verlauf zu verkürzen, können bewährte Heilpflanzen und krampflösende Medikamente bzw. Schmerzmittel eingesetzt werden. Auch erprobte Hausmittel können zur Unterstützung des Heilungsprozesses eingesetzt werden.

Mehr zu den einzelnen Therapie-Ansätzen finden Sie hier:

Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt

Wenn die Symptome nicht innerhalb von einer Woche besser werden, sich verschlechtern oder neue Beschwerden entstehen, sollte lieber zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Vor allem Fieber, starke Schmerzen im Bereich des seitlichen Rückens bzw. der Flanken oder Blut im Urin sind wichtige Warnhinweise, dass sich die Entzündung von der Blase womöglich weiter in die oberen Harnwege oder die Nieren ausgebreitet hat. In solchen Fällen ist dringend eine zielgerichtete Therapie notwendig.

Mehr dazu hier: Wann zum Arzt?

Sonderformen

Neben Blase und Nieren können außerdem auch die Schleimhäute der unteren Harnwege, also der Harnröhre, von der Entzündung betroffen sein, Mediziner sprechen dann von einer sogenannten Urethritis. Auch hier sind Bakterien die häufigste Ursache. Die Entzündung der Harnröhre kann entweder mit oder ohne Beteiligung der Blase auftreten. Sie äußert sich etwas anders und kann sich mitunter länger hinziehen als eine unkomplizierte Blasenentzündung.

Chronische Entzündung der Blase mit unbekannter Ursache

Neben der akuten Zystitis gibt es außerdem noch eine chronische Form der Blasenentzündung, die sogenannte interstitielle Zystitis. Die Ursachen der interstitiellen Zystitis sind weitgehend unbekannt. Manchmal gehen der chronischen Blasenerkrankung wiederkehrende Harnwegsinfekte voraus, es werden aber auch andere Ursachen wie psychische Faktoren in Betracht gezogen. Die Symptome sind in der Regel etwas schwächer als bei der akuten Form, dafür aber oftmals langwierig. Sie halten meist über mehrere Monate hinweg an. Insgesamt tritt die interstitielle Zystitis aber nur in seltenen Fällen auf.

Behandlung oftmals schwierig

Anders als bei der unkomplizierten Blasenentzündung ist nicht eine Infektion mit Bakterien die Ursache, weshalb auch die Behandlung oftmals schwierig ist. Der Verlauf ist meistens langwierig und belastend für die Betroffenen. Die Erkrankung ist bislang nicht heilbar und bildet sich nur selten spontan zurück. Auch die Therapie unterscheidet sich von der bei einer akuten Blasenentzündung. Manchmal müssen über längere Zeit spezielle Medikamente wie Pentosanpolysulfat (PPS) gegeben werden und auch spezielle Untersuchungen können notwendig sein.

Mehr dazu erfahren Sie hier:Interstitiellen Zystitisa

Gefährdete Personengruppen

Bei bestimmten Personengruppen mit begünstigenden Faktoren spricht man von einer komplizierten Blasenentzündung, weil der Verlauf hier häufiger mit Komplikationen verbunden ist und die Entzündung intensiver behandelt werden muss. Mitunter sind die Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang mit tröpfelndem Urin und Schmerzen im Unterleib stärker ausgeprägt und auch die Dauer der Erkrankung ist häufig länger. Zu den Risikogruppen zählen:

  • Schwangere
  • Kinder
  • Männer
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen chronischen bzw. entzündlichen Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus oder chronisch entzündliche Darmerkrankung

Bei schwangeren Frauen muss eine Blasenentzündung immer behandelt werden. Da nicht jedes Antibiotikum eingesetzt werden darf und eine Ausbreitung der Entzündung zum Schutz von Mutter und Kind auf jeden Fall vermieden werden muss, sollte immer zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Mehr dazu lesen Sie hier: Blasenentzündung in der Schwangerschaft

Bei Männern besteht bei Harnwegsinfekten aufgrund der räumlichen Nähe von Harnröhre bzw. Harnblase zur Prostata immer auch die Gefahr, dass sich die Bakterien dorthin ausbreiten – besonders bei Männern, die bereits eine vergrößerte Prostata und Probleme beim Wasserlassen haben.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Blasenentzündung beim Mann

Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Wie lange dauert es, bis eine Blasenentzündung weg ist?

Pauschal lässt sich diese Frage schwer beantworten, da die Dauer der Erkrankung von einigen Faktoren abhängt. In den meisten Fällen heilt eine Blasenentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen aus. Wenn man den Heilungsprozess zusätzlich durch pflanzliche Arzneimittel und bestimmte Hausmittel unterstützt, kann sich die Erkrankungsdauer etwas verkürzen und auch die Beschwerden lassen in der Regel früher nach.

Anders sieht es aus, wenn Sie einer bestimmten Risikogruppe wie Schwangeren, Kindern, Männern, Frauen in den Wechseljahren oder immungeschwächten Personen angehören, dann kann es auch mal länger dauern, bis die Blasenentzündung vollständig ausgeheilt ist.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung ohne Antibiotika?

Bei den meisten Blasenentzündungen werden mittlerweile gar keine Antibiotika mehr zur Behandlung verordnet. Der Einsatz beschränkt sich auf komplizierte und schwere Verläufe.

In der Regel bessern sich die Beschwerden bereits innerhalb weniger Tage und nach ein bis zwei Wochen ist die Blasenentzündung meistens vollständig ausgeheilt. Etwas beschleunigen können Sie den Heilungsprozess durch pflanzliche Arzneimittel, bestimmte Hausmittel wie spezielle Blasentees und die Vermeidung von Stress und körperlicher Anstrengung.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung mit Antibiotika?

Wenn es sich um eine unkomplizierte Blasenentzündung handelt, werden in der Regel gar keine Antibiotika zur Behandlung eingesetzt. Blasenentzündungen werden nur in schweren Fällen oder häufig auch bei bestimmten Risikogruppen antibiotisch behandelt. Als Risikopersonen zählen:

  • Schwangere
  • Frauen in den Wechseljahren
  • Kinder
  • Männer
  • immungeschwächte Personen
  • Menschen mit schweren Erkrankungen

Dann ist es jedoch schwer zu sagen, wie lange es dauert, bis die Blasenentzündung vollständig ausgeheilt ist. In der Regel setzt die Wirkung der Antibiotika jedoch schnell ein. Allerdings bekämpfen Antibiotika zwar die Bakterien und deren Vermehrung, sie wirken jedoch dadurch nur indirekt lindernd auf die typischen Beschwerden. Diese lassen nach, wenn der Auslöser, nämlich die Bakterien reduziert werden und dadurch auch die Entzündung eingedämmt wird. Es kann jedoch sinnvoll sein, Begleitsymptome wie starke Schmerzen oder Krämpfe zusätzlich mit Schmerzmedikamenten zu behandeln.

Kann eine Blasenentzündung mehrere Wochen dauern?

Im Normalfall, sprich bei Vorliegen einer unkomplizierten Zystitis bei einer ansonsten gesunden Frau, sollte eine Blasenentzündung nach einigen Tagen bis spätestens wenigen Wochen ausheilen.

Wenn Sie allerdings zu einer Risikogruppe gehören, kann es durchaus vorkommen, dass eine Harnwegsinfektion auch mal über einen längeren Zeitraum geht – allerdings sollten Sie unter der Behandlung trotzdem eine Besserung verspüren. Als Risikopersonen gelten in diesem Zusammenhang:

  • Schwangere
  • Frauen in den Wechseljahren
  • Kinder
  • Männer
  • immungeschwächte Personen
  • Menschen mit schweren Erkrankungen

Wenn Sie merken, dass die Beschwerden nicht besser werden oder sich sogar verschlechtern, suchen Sie unbedingt zeitnah Ihren Arzt auf. Gegebenenfalls muss dann die Behandlung bei Ihnen angepasst werden.

Was passiert, wenn man eine Blasenentzündung verschleppt?

Im schlimmsten Fall kann sich eine nicht adäquat behandelte Blasenentzündung weiter im Körper ausbreiten. Zunächst steigt die Entzündung dabei in der Regel in die Nieren auf und führt dort zu starken Beschwerden. Typisch sind Schmerzen im Bereich des seitlichen Rückens, Fieber, Probleme beim Wasserlassen oder Blutbeimengungen im Urin. Wenn Sie solche Symptome an sich bemerken, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf.

Wenn man in dieser Situation nicht rechtzeitig therapeutisch gegensteuert, kann sich die Infektion auf den gesamten Körper ausbreiten, man spricht dann von einer sogenannten Sepsis. Das kommt zwar selten vor, ist aber eine lebensgefährliche Situation, die in den meisten Fällen verhindert werden kann, wenn man rechtzeitig auf die Warnsignale reagiert.

 

Quelle

Autor/-in unseres Artikels
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie
Studium
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut
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Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner
Medizinisch geprüft von
Ärztin
Studium
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
mehr Informationen ➚

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Canephron® Uno Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren.  Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. 

Canephron® N Dragees, Canephron® N Tropfen Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Canephron® Uno,Canephron® N: Zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß. Hinweis: Canephron® Uno undCanephron® N sind traditionelle pflanzliche Arzneimittel, die ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert sind. Bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen sollten Sie ihren Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. Canephron® N Tropfen wird angewendet bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen. Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Canephron® Uno und Canephron® N Dragees enthalten Glucose, Saccharose/Sucrose (Zucker), Lactose. Canephron® N Tropfen enthalten 760 mg Alkohol (Ethanol) pro 5,0 ml entsprechend 152 mg/ml (19 % V/V).

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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