
Typische Symptome bei Blasenentzündung
Autorin: Dr. med. Sonia Trowe
Die akute Blasenentzündung ist eine vor allem bei Frauen weit verbreitete, sehr unangenehme Erkrankung der unteren Harnwege. Bei dieser Infektion gelangen meist verschleppte Darmbakterien (z.B. Escherichia coli) über die Harnröhre in die Harnblase. Dort sorgen die Erreger schließlich für eine Entzündung der Blasenschleimhaut und somit auch für die typischen Beschwerden.
Eine akute Blasenentzündung (Zystitis) geht häufig mit folgenden Symptomen einher:
- starker Harndrang (teilweise mit Urinverlust)
- tröpfchenweises Wasserlassen
- Schmerzen bzw. Brennen beim Urinieren
- vermehrter nächtlicher Harndrang
- Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch
- unangenehm riechender, trüber Urin
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Blasenentzündung: von leichten bis schweren Beschwerden
Klassischerweise benennen Betroffene bei einem akuten Harnwegsinfekt vor allem den häufigen Harndrang und die brennenden Schmerzen beim Wasserlassen als Hauptsymptome. Es gibt jedoch auch Betroffene, die unter ganz anderen, zum Teil auch stark wechselhaften Beschwerden leiden.
Doch was bedeuten diese ganzen Begriffe eigentlich? Was ist unter nächtlichem Wasserlassen zu verstehen, und wieso verändert der Urin plötzlich Farbe und Geruch? Wodurch entstehen bei manchen Betroffenen die Krämpfe im Unterleib?
Eine Blasenentzündung immer ernst nehmen
Die Symptome, die im Rahmen einer Harnwegsinfektion auftreten können, sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Während manche Frauen regelmäßig unter wiederkehrenden Blasenentzündungen mit nur leichten Beschwerden leiden, trifft es andere vielleicht nur zwei- oder dreimal im Leben – dafür aber eventuell umso ausgeprägter.
Auch individuell können die Krankheitsverläufe stark variieren und die betroffenen Frauen mal mehr, mal weniger stark belasten. Umso wichtiger ist es deshalb, jede akute Blasenentzündung ernst zu nehmen. Das bedeutet u.a.:
- Wiederholt auftretende Blaseninfektionen sollten grundsätzlich immer wieder neu bewertet und nicht einfach als „Routine-Erkrankung“ abgetan werden.
- Genau hinhören und hinschauen. Sollten plötzlich ungewöhnliche Beschwerden auftreten oder zieht sich die Erkrankung länger hin als sonst, ist baldmöglichst ein Arzt aufzusuchen.
- Jede Harnwegsinfektion ist immer wieder auch eine Belastung für Psyche und Körper. Deshalb sollte man sich im Rahmen einer Zystitis ausreichend Schlaf und Ruhe gönnen. Nur so schafft es das Immunsystem, die krankmachenden Erreger effektiv zu bekämpfen und somit chronische oder komplizierte Blasenentzündungen weitestgehend zu verhindern. Mehr dazu lesen Sie hier: Behandlung der Blasenentzündung.
Denn unabhängig davon, wie oft man einen Harnwegsinfekt vielleicht schon durchgemacht hat, kann es unter bestimmten Umständen jederzeit zu unerwarteten Wendungen bzw. Komplikationen kommen. Und darauf sollte man vorbereitet sein.
Vorsicht bei Rückenschmerzen und Fieber
Neben den bereits genannten typischen bzw. häufigen Beschwerden kann es im Verlauf einer Blasenentzündung auch zu folgenden Symptomen kommen:
- Blut im Urin
- mäßiges bis hohes Fieber
- seitliche, zum Rücken ziehende Flankenschmerzen
- allgemeines Unwohlsein, ausgeprägtes Krankheitsgefühl
- Übelkeit, Erbrechen
Sollten diese Beschwerden auftreten, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass die bakteriellen Erreger aus den unteren Harnwegen (Harnröhre, Harnblase) inzwischen in die oberen Harnwege (Harnleiter, Nierenbecken, Nieren) gelangt sind und dort ebenfalls eine Entzündungsreaktion ausgelöst haben.

Ab zum nächsten Arzt!
Bereits beim kleinsten Verdacht einer solchen aufsteigenden Infektion mit möglicher Nierenbeteiligung (Nierenbeckenentzündung, auch Pyelonephritis genannt) muss so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden.
Dieser wird mit Hilfe weiterer Untersuchungen recht schnell feststellen können, ob es im Rahmen des Infekts bereits zu Schädigungen der Blase, der Nieren oder anderer Organe gekommen ist.
Anschließend wird anhand der ausgewerteten Ergebnisse eine individuell zugeschnittene Behandlung, z. B. eine gezielt ausgewählte Antibiotikatherapie, in die Wege geleitet.
Was könnte es noch sein? – Mögliche andere Ursachen
Obwohl die klassische Blasenentzündung in der Regel mit ganz typischen Symptomen einhergeht, können sich hinter manchen Beschwerden natürlich auch mal andere Ursachen bzw. Erkrankungen verbergen.
Zu den möglichen, zum Teil sehr seltenen Differentialdiagnosen einer Harnwegsinfektion gehören u.a.:
- eine isolierte Entzündung der Harnröhre (ohne Beteiligung der Harnblase)
- bei Frauen eine Entzündung der Vagina (meist in Kombination mit Ausfluss und weiteren vaginalen Reizungen)
- bei Männern eine Entzündung der Prostata oder eine gutartige Prostatavergrößerung
- eine Reizblase (überaktive Blase)
- eine interstitielle Zystitis (Form der chronischen Blasenentzündung)
- Blasensteine
- sexuell übertragbare Erkrankungen (z. B. die Gonorrhoe, auch „Tripper“ genannt)
- chronische Nierenbeckenentzündung
- neurologisch bedingte Harnblasenerkrankung
- durch bestimmte Medikamente oder Bestrahlung bedingte Reizungen der Blase
- selten Blasenkrebs oder andere Tumoren der Harnwege
Wenn sich der vermeintliche Harnwegsinfekt länger hinzieht als 3 bis 5 Tage, die herkömmliche Behandlung nicht greift und ungewöhnliche oder besonders heftige Beschwerden auftreten, ist es ratsam, dies möglichst zeitnah ärztlich abklären zu lassen.

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