Aktualisiert am 02.09.2024

Akute Blasenentzündung bei der Frau

Autoren: , Fachärztin für Urologie & 

Die akute Blasenentzündung, medizinisch Zystitis genannt, ist für Betroffene nicht nur lästig, sondern oft auch äußerst unangenehm und schmerzhaft. Vor allem Frauen sind anfällig, viele erkranken sogar regelmäßig an wiederkehrenden Blasenentzündungen.

    Ursachen und Risiko

    Frauen sind klar im Nachteil

    Frauen trifft eine Blasenentzündung deutlich häufiger als Männer. Das liegt ganz einfach an den anatomischen Gegebenheiten. Die weibliche Harnröhre ist ca. 3-5 cm lang und damit deutlich kürzer als beim Mann, hier beträgt die durchschnittliche Länge etwa 17-20 cm. Vom Eingang der Harnröhre bis zur Blase müssen Bakterien also bei Frauen einen deutlich kleineren Weg zurücklegen als bei Männern.

    Lesen Sie dazu auch: Harnröhre: Welche Unterschiede gibt es zwischen Mann und Frau?.

    Lesen Sie dazu auch: Welche Rolle spielt Geschlechtsverkehr bei einer Blasenentzündung?.

    Hinzu kommt, dass der Eingang der weiblichen Harnröhre nur wenige Zentimeter vom After, also dem Darmausgang, entfernt ist. Hier tummeln sich zahlreiche Erreger, die leicht aus der Analregion in die Harnwege eindringen können, wo sie eigentlich nicht hingehören. Haben die Bakterien erst einmal die Harnröhre erreicht, können sie bis zur Blase wandern und dort eine Entzündung hervorrufen. Bei Männern befindet sich der Eingang der Harnröhre an der Penisspitze und ist somit deutlich weiter vom After entfernt. Deshalb kommt hier eine Übertragung von Darmbakterien in die Harnwege auf diesem Weg wesentlich seltener vor als bei Frauen.

    Daneben gibt es zahlreiche Faktoren, die es den Bakterien zusätzlich erleichtern. Nässe und Unterkühlung, häufiger Geschlechtsverkehr, falsche Intimhygiene, Schlafmangel und Dauerstress bieten günstige Voraussetzungen für eine akute Entzündung der Harnblase bei Frauen.

    Bei der klassischen Form einer Blasenentzündung mit den typischen oben genannten Beschwerden reicht dem Arzt bei ansonsten gesundenen Frauen oft ein Gespräch und eine gezielte körperliche Untersuchung, um die Diagnose stellen zu können und ggf. eine Therapie in die Wege zu leiten. Eine Urinuntersuchung, bei der sich die Erreger nachweisen lassen, kann den Verdacht erhärten. Weiterführende Untersuchungen sind bei einem unkomplizierten Infekt der Blase in der Regel nicht nötig.

    Risikofaktoren und Ursachen einer Blasenentzündung bei Frauen – gut zu wissen

    Warum erkranken manche Frauen immer wieder an Blasenentzündungen und andere nicht?

    Tatsächlich gibt es zahlreiche Umstände und Ursachen, die das Auftreten einer Blasenentzündung zusätzlich fördern können.
    Das Gute daran: Die meisten Risikofaktoren lassen sich durch einfache, aber gezielte Verhaltensmaßnahmen auf ein Minimum reduzieren, manch andere Parameter kann man Dank bestimmter Therapieformen ebenfalls positiv beeinflussen.
    Zu den häufigsten Risikofaktoren, die eine Keimbesiedelung der Harnblase und somit wiederkehrende Blasenentzündungen begünstigen können, gehören u. a.:

    • häufiger Geschlechtsverkehr
    • Veränderungen im weiblichen Hormonhaushalt (Wechseljahre, Schwangerschaft)
    • Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus)
    • Nässe und Unterkühlung (durch nasse Badekleidung, kalte Füße)
    • Harnabflussstörungen (durch Blasensteine, Harnröhrenverengung, vergrößerte Prostata etc.)
    • Blasendauerkatheter, medizinische Eingriffe (z. B. Blasenspiegelung, Blasenspülung)
    • geschwächtes Immunsystem (durch Medikamente, Stress, Schlafmangel, bestimmte Grunderkrankungen wie z. B. Krebs, etc.)
    • falsche Hygiene im Intimbereich (aggressive Waschsubstanzen oder eine falsche Wischrichtung im Genitalbereich)
    • Verwendung bestimmter Verhütungsmittel (Spermizide, Diaphragmen, Pille mit geringem Östrogengehalt)
    • unzureichende Flüssigkeitszufuhr
    • vorangegangene wiederholte Harnwegsinfekte
    • Medikamente (Missbrauch von Schmerzmitteln, frühzeitiges Absetzen einer Antibiotikatherapie oder Langzeittherapie mit Antibiotika)
    Sind Darmbakterien wirklich die häufigste Ursache für Blasenentzündungen bei Frauen?

    Ja, in den allermeisten Fällen sind Bakterien unserer natürlichen Darmflora die Erreger für unkomplizierte Blasenentzündungen. Ganz vorne mit dabei (etwa in 80% der Fälle) ist das Bakterium Escherichia coli (E. coli). Seltener finden sich andere bakterielle Erreger, die sonst vorrangig bei sexuell übertragbaren Erkrankungen eine Rolle spielen. Neben Bakterien können in seltenen Fällen aber auch andere Erreger wie Pilze (v.a. der Hefepilz Candida) oder Viren (oft bei Kindern) für eine Entzündung der Blase verantwortlich sein.

    Welche anderen Ursachen kann eine akute Blasenentzündung haben?

    Zwar sind Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren mit Abstand die häufigsten, allerdings nicht die einzigen Ursachen für Blasenentzündungen bei frauen. Zu den nicht-infektiösen Ursachen einer Zystitis gehören u.a.:

    • chemische Reize (z.B. Harnwegsinfekt durch eine Chemotherapie mit Cyclophosphamid)
    • radiogene Reize (sogenannte Strahlenzystitis, nach einer Bestrahlungstherapie)
    • neurogene Harnblasenstörungen (verursacht durch neurologische Schäden bei Schlaganfall, Parkinson, Rückenmarksverletzung, Diabetes, etc.
    • Fehlbildungen des Harntrakts

    Sollte es zu einer akuten Blasenentzündung beim Mann kommen, ist stets eine genaue Abklärung der Ursache beim Arzt anzustreben. Neben nicht typischen Bakterien als Infektionsquelle kann sich z. B. auch eine vergrößerte Prostata oder eine andere Erkrankung hinter den Symptomen verbergen. In jedem Fall muss der Sache zeitnah auf den Grund gegangen und ggf. eine adäquate Behandlung in die Wege geleitet werden.

    Selten nur ein Auslöser verantwortlich

    Ein Beispiel: Sie sind im Urlaub, sind den ganzen Tag am Strand und denken natürlich nicht daran, regelmäßig Ihren nassen Badeanzug zu wechseln. Hinzu kommt, dass die entspannte Atmosphäre fernab des Alltagsstresses dazu einlädt, vielleicht öfter als sonst mit Ihrem Partner intim zu werden. Ehe Sie sich versehen, ist auch prompt die „Urlaubs-Zystitis“ da und vermiest Ihnen die bislang gute Stimmung. Statt in der Sonne zu liegen, müssen Sie sich nun mit Symptomen wie ständigem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, krampfartigen Schmerzen etc. herumschlagen. In der Regel ist es so, dass die meisten betroffenen Frauen natürlich nicht genau angeben können, warum sie gerade jetzt wieder unter einer akuten Blasenentzündung leiden. Erfahrungsgemäß spielen bei einer Entzündung der Blase meist mehrere Faktoren gleichzeitig eine Rolle. Mal steht ein geschwächtes Immunsystem und das nasskalte Wetter im Vordergrund, ein anderes Mal ist der wenige Schlaf und die geringe Flüssigkeitszufuhr eine mögliche Ursache.

    Beschwerden und Ursachen

    Harndrang und Schmerzen im Unterbauch

    Typisch für eine akute Blasenentzündung sind folgende Symptome:

    • ständiger Harndrang
    • häufiges Wasserlassen (tröpfchenweise)
    • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

    Bei manchen Frauen kommen schmerzhafte Krämpfe im Bereich des Unterleibes hinzu. Außerdem kann der Urin verändert sein und unangenehm riechen.

    Mehr dazu finden Sie unter: Symptome einer Blasenentzündung.

    Hausmittel

    Mit bewährten Hausmitteln kann man die Beschwerden einer Blasenentzündung durchaus lindern. Aber welche sind bewährt? Und wann reicht das nicht aus?...
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    Behandlungsmöglichkeiten

    Zur Therapie der akuten Blasenentzündung gibt es mehrere Optionen – von Hausmitteln über Heilpflanzen bis Antibiotika. Aber wann ist was das Beste?...
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    Drei wirksame Heilpflanzen

    In der Behandlung der typischen Symptome einer akuten Blasenentzündung haben sich vor allem drei Heilpflanzen als....
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    Behandlung

    Fluch und Segen von Antibiotika

    Ausführliche Informationen zur Behandlung finden Sie unter: Blasenentzündung, was tun?

    Bei der Behandlung der unkomplizierten Blasenentzündung stellt sich grundsätzlich die Frage nach der geeigneten Therapie für die betroffenen Frauen. Häufig werden Antibiotika eingesetzt, was in manchen Fällen auch unumgänglich ist. So segensreich die Medikamente sind, kann ihr Einsatz aber auch problematisch sein. Zum einen können die Medikamente Nebenwirkungen hervorrufen; zum anderen besteht bei einem leichtfertigen Umgang die Gefahr, dass die Keime gewissermaßen abstumpfen und resistent, d.h. unempfindlich den Wirkstoffen gegenüber werden. Unter den Ärzten findet daher gerade ein Umdenken statt. Der Einsatz von Antibiotika wird kritischer hinterfragt und genau abgewogen.

    Welche Behandlung ist bei einer akuten Blasenentzündung also angebracht? Fakt ist: Bei jungen, ansonsten gesunden Frauen mit leichten bis mittelschweren Symptomen heilt die Erkrankung meist innerhalb einer Woche von alleine wieder aus. Antibiotika können die Genesung zwar beschleunigen, sind aber in vielen Fällen verzichtbar.

    Mehr zum Pro und Contra bei Antibiotika lesen Sie hier: Antibiotika bei Blasenentzündung.

    Die gute alte Hausapotheke

    Das heißt aber nicht, dass betroffene Frauen eine Woche lang tatenlos ausharren und die Schmerzen ertragen müssen. Es gibt durchaus Alternativen zu Antibiotika, mit denen sich die Symptome wirksam behandeln lassen und die Heilung zum Teil ebenfalls beschleunigt wird. Angefangen von klassischen Schmerzmedikamenten über pflanzliche Substanzen in Form von Blasentees, Dragees oder Tropfen bis hin zu altbewährten Hausmitteln gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Frauen sich mit der eigenen Hausapotheke behelfen können. Insbesondere spezielle Kombinationen mehrerer Heilpflanzen haben sich als sehr wirksam erwiesen.

    Mehr dazu erfahren Sie hier: Pflanzliche Arzneimittel bei Blasenentzündung.

    Was kann ich selbst tun, damit die Beschwerden besser werden?

    Und natürlich spielt auch das Verhalten eine Rolle. Wer an einer akuten Blasenentzündung erkrankt ist, sollte viel trinken und die Blase regelmäßig entleeren, um die Erreger nach und nach auszuspülen. Betroffene sollten außerdem Nässe und Kälte meiden und sich Ruhe und Entspannung gönnen.

    Mehr dazu lesen Sie hier: Alltagstipps bei Blasenentzündung.

    Häufige und immer wiederkehrende Blasenentzündungen bei Frauen

    Ab wann spricht man von wiederkehrenden Blasenentzündungen?

    Einige Frauen leiden z.B. nur einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung, statistisch gesehen trifft es jede zweite Frau. Andere wiederum (25-30% der Betroffenen) erkranken auch häufiger.

    Ärzte sprechen von sogenannten rezidivierenden, also wiederkehrenden Blasenentzündungen, wenn Betroffene mehr als zwei Blasenentzündungen in sechs oder mehr als drei Infektionen in zwölf Monaten haben.

    Bei Schwangeren variiert die Definition ein wenig. Hier liegt ein rezidivierender Infekt vor, wenn mindestens eine Blasenentzündung während und zusätzlich eine oder mehrere Entzündungen vor bzw. nach Beginn der Schwangerschaft aufgetreten sind.

    Wen trifft es häufig?

    Sexuelle Aktivität und hormonbedingte Veränderungen der Vaginalflora können das Auftreten von Blasenentzündungen bei Frauen begünstigen und zählen zu typischen Risikofaktoren. Das erklärt, weshalb laut Daten der Barmer GEK (S3-Leitlinie, siehe Quellen, S. 20) besonders bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren und dann wieder ab einem Alter von 70 Jahren gehäuft Blasenentzündungen auftreten.

    Sind häufige Blasenentzündungen gefährlich?

    Generell gilt, dass auch vermehrt auftretende Blasenentzündungen bei ansonsten gesunden Frauen mit unauffälligen Harnwegen nicht gefährlich, aber natürlich unangenehm sind.

    Schwieriger kann es werden, wenn andere Grunderkrankungen wie eine Zuckerkrankheit, Nierenschwäche oder andere Probleme der ableitenden Harnwege wie z.B. durch die Folgen einer vergrößerten Prostata, Krebs oder Nierensteine hinzukommen.

    Erreicht eine Blasenentzündung die Nieren, wird die Situation ebenfalls komplexer. Eine solche Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung) muss immer mit Antibiotika behandelt werden. Im Gegensatz zu einer einfachen Blasenentzündung wird eine Pyelonephritis typischerweise von Fieber, Flankenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen begleitet (S3-Leitlinie, siehe Quellen, S. 22).

    Hartnäckige Keime

    Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn häufig Antibiotika zu häufig verschrieben werden müssen. Dies gibt Bakterien die Möglichkeit, Abwehrmechanismen gegen die sonst so wirksamen Mittel zu entwickeln, so dass sich Resistenzen ausbilden. Gegen solche resistenten, widerstandsfähigen Keime helfen unter Umständen nur noch wenige Medikamente.

    Vorbeugung

    Risikofaktoren minimieren

    Um einer Blasenentzündung bestmöglich vorzubeugen, sollten Frauen grundsätzlich darauf achten, bestimmte Auslöser bzw. Risikofaktoren dauerhaft auszuschalten oder zu vermeiden. Die meisten lassen sich nämlich in der Regel bereits durch einfache, aber gezielte Verhaltensmaßnahmen auf ein Minimum reduzieren.

    Allgemeine Verhaltenstipps für Frauen, um einer Blasenentzündung vorzubeugen, sind u.a. folgende:

    • Trinken Sie stets ausreichend viel Wasser oder ungesüßten Tee.
    • Entleeren Sie regelmäßig Ihre Blase.
    • Setzen Sie sich nicht auf kalte Untergründe und halten Sie insbesondere im Winter Füße und Nieren warm.
    • Achten Sie auf eine richtige Intimhygiene. Verwenden Sie dabei keine aggressiven Waschsubstanzen und beachten Sie die korrekte Wischrichtung beim Toilettengang – von vorne nach hinten.
    • Ziehen Sie im Alltag vorzugsweise atmungsaktive Unterwäsche aus Seide oder Baumwolle an, die idealerweise bei 60 Grad Celsius gewaschen werden kann. Verzichten Sie dabei auf Stringtangas.
    • Wechseln Sie Ihre nasse Badekleidung immer gleich nach dem Schwimmen.
    • Gehen Sie nach dem Sex am besten direkt auf die Toilette zum Wasserlassen.
    • Stärken Sie Ihr Immunsystem, vermeiden Sie Stress. Tipps dazu finden Sie hier: Immunsystem stärken.

    Vorbeugung ist wichtig: Was sollte ich beachten?

    Was kann ich im Alltag zur Vorbeugung einer Blasenentzündung berücksichtigen?

    Neben einigen bewährten Verhaltensregeln gibt es zudem zahlreiche natürliche Wirkstoffe und Maßnahmen, die ebenfalls der Gesundheit Ihrer Blase und der Stärkung Ihres Immunsystems dienen können. Lesen Sie mehr dazu unter: Hausmittel bei Blasenentzündung.

    Wenn Sie vorwiegend während Ihrer Urlaubszeit zu Blasenentzündungen neigen, macht auch eine „aufgestockte“ Reiseapotheke durchaus Sinn. Sowohl zur Prophylaxe als auch zur akuten Behandlung einer Blasenentzündung stehen Ihnen hierfür beispielsweise einige anerkannte pflanzliche Mittel zur Verfügung.

    Lassen Sie sich außerdem von interessanten „blasenstärkenden“ Rezepten inspirieren, oder stärken Sie Ihren Körper und Geist doch einfach mal durch bestimmte Entspannungstechniken (PMR, Yin Yoga etc.).

    Beerensäfte & Probiotika

    Der regelmäßige Genuss von frischen Beerensäften (z.B. Preiselbeer-, Sanddorn-, Heidelbeersaft) sowie fermentierten Milchprodukten mit probiotischen Bakterien kann dabei helfen, das Risiko einer Blasenentzündung zu senken¹. Pro- und Präbiotika wirken sich übrigens nicht nur positiv auf unsere Darmflora aus, sondern auf unser komplettes Immunsystem.

    Obwohl es derzeit keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, werden von vielen Frauen zudem auch Cranberrys in der Prophylaxe der Blasenentzündung eingesetzt.

    Bewegung, Sport und Entspannung: Hilft das bei Blasenentzündungen?

    Ja. Um Stress sinnvoll abzubauen, greifen viele Frauen auf bestimmte Entspannungstechniken zurück. Andere setzen dagegen bevorzugt auf körperliche Betätigungen bzw. Ausdauersport. Aber egal, welche Methode Sie zur Stressbewältigung wählen – letztendlich geht es vor allem darum, dabei Ihre ganz eigene innere Balance zu finden.

    Blasentraining für Frauen

    In diesem Zusammenhang, aber auch nach einer Schwangerschaft kann es durchaus helfen, mit einem gezielten Beckenbodentraining die Blase zu stärken.

    Um die weiblice Beckenbodenmuskulatur effektiv zu trainieren, gibt es ganz bestimmte Übungen, die Sie sich z.B. von einer Physiotherapeutin zeigen lassen können.

    Wie man heutzutage weiß, kann sich häufiger und dauerhafter Stress durchaus negativ auf unser Immunsystem auswirken und so zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Beugen Sie dem also rechtzeitig vor, indem Sie Ihr körpereigenes Abwehrsystem so weit stärken, dass es zukünftig ausreichend gewappnet ist gegen mögliche Infekte, wie z.B. Blasenentzündungen.

    Mehr dazu lesen Sie hier: Abwehrstärkung durch Meditation, Autogenes Training, Yoga & Co.

    Was sollte ich beim Sex zukünftig beachten?

    Auch ein wenig Vorsicht beim Sex und Wasserlassen direkt danach können Wunder wirken. Wenn Bakterien zügig aus der weiblichen Blase gespült werden, haben sie keine Chance, Unheil anzurichten.

    Lesen Sie mehr dazu hier: Honeymoon-Zystitis – Blasenentzündung durch Sex.

    Auch die Wahl der Verhütungsmethode kann Einfluss darauf haben, wie häufig Beschwerden auftreten. So erhöhen spermienabtötende Mittel (Spermizide) und Diaphragmen das Risiko von Blasenentzündungen bei Frauen (S3-Leitlinie, siehe Quellen, S. 25). Hier hilft gegebenenfalls der Wechsel auf eine andere Verhütungsmethode.

    Wie vermeide ich wiederkehrende Blasenentzündungen?

    Wer generell empfindlich für Blasenentzündung ist, kann versuchen vorzubeugen. Da es sich bei einer Blaseninfektion in der Regel um eine Schmierinfektion mit Bakterien aus dem Analbereich handelt, helfen schon einfache Maßnahmen wie eine richtige Wischtechnik nach dem Stuhlgang (von vorne nach hinten).

    Hormone, Antibiotika & Co.

    Bei Frauen, die im Rahmen der Hormonumstellung in den Wechseljahren vermehrt an Blasenentzündungen leiden, helfen unter Umständen Hormonprodukte, die als Creme, Zäpfchen oder Tablette direkt in die Scheide eingeführt werden.

    In Ausnahmefällen nehmen Frauen, die immer wieder an Blasenentzündungen erkranken, über einen längeren Zeitraum Antibiotika in niedriger Dosis ein. Wenngleich eine solche Behandlung gut wirkt, kann sie mit einigen Nebenwirkungen einhergehen. Sie reichen von Magen-Darm-Beschwerden über allergische Reaktionen bis hin zur Entwicklung von hartnäckigen Keimen. Der Einsatz einer solchen Prophylaxe sollte daher mit Bedacht erfolgen.

    Immunprophylaxe für Frauen

    Leiden Sie unter häufigen Blasenentzündungen, kann unter Umständen auch eine Impfung zur Vorbeugung in Frage kommen. Laut den aktuellen Empfehlungen zur Langzeitprophylaxe häufig wiederkehrender Harnwegsinfektionen bei Frauen² sollte dann möglichst vor Beginn einer antibiotischen Langzeitprävention eine Behandlung entweder mit dem Impfstoff Uro-Vaxom® oder mit StroVac® in Erwägung gezogen werden.

    Mehr zu diesem speziellen Thema erfahren Sie hier: Impfung gegen Blasenentzündungen.

    Sonderformen der Blasenentzündung

    Blasenentzündung bei Schwangeren, Kindern und Männern

    Bisher war von der akuten, unkomplizierten Blasenentzündung bei ansonsten gesunden Frauen die Rede. Sie kommt mit Abstand am häufigsten vor und trifft viele Frauen mindestens einmal im Leben. Doch es gibt auch andere Formen und Verläufe von Harnwegsinfekten, auf die wir noch kurz eingehen möchten.

    Da sind zunächst bestimmte Patientengruppen wie z.B. schwangere Frauen, Kinder, Männer oder Menschen mit Vorerkrankungen, bei denen eine einfache Blasenentzündung schwerwiegende Folgen haben kann. Sie muss daher in diesen Fällen immer entsprechend abgeklärt und von einem Arzt behandelt werden.

    Mehr dazu lesen Sie hier:

    Komplizierte Verläufe, chronische Zystitis & Co. - Betrifft mich das?

    Wann spricht man von einem komplizierten Verlauf und was bedeutet das für mich?

    Eine Zystitis (Blasenentzündung) kann auch kompliziert verlaufen und weitere Probleme nach sich ziehen. So bleibt es beispielsweise nicht immer allein bei einer Entzündung der Blase. Manchmal gelingt es den Bakterien, entlang der Harnwege weiter aufzusteigen und bis in die Niere vorzudringen. Mit einer sogenannten Pyelonephritis (Entzündung der Nierenbeckenstrukturen) ist nicht zu spaßen. Betroffene sind oft schwer krank und müssen stets mit Antibiotika behandelt werden.

    Neben Harnblase und Nieren kann sich auch die Harnröhre (Urethra) entzünden. Eine solche Urethritis wird häufig durch sexuell übertragbare Bakterien verursacht. Obwohl sie teilweise ohne jegliche Beschwerden verläuft, ist auch hier aufgrund möglicher Komplikationen eine umfassende Behandlung wichtig.

    Mehr dazu lesen Sie hier: Entzündung von Harnröhre, Blase und Nieren – Was ist der Unterschied?

    Chronische Zystitis: Wo liegt der Unterschied zur akuten Blasenentzündung?

    Schließlich gibt es noch eine spezielle Form der Blasenentzündung: die interstitielle Zystitis. Dahinter verbirgt sich eine besonders quälende Variante, deren genaue Ursache bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden konnte. Eine Erkrankung, die nicht selten mit einer jahrelangen Arzt-Odyssee und frustrierenden Behandlungen einhergeht.

    Mehr dazu erfahren Sie hier: Interstitielle Zystitis: chronisch und rätselhaft

    Gute Information ist das A und O!

    Gut zu wissen: In den allermeisten Fällen handelt es sich bei einer akuten Infektion der Blase um eine unkomplizierte Zystitis.

    Dennoch ist es gerade für Personen, die immer wieder mit einer Entzündung der Blase zu kämpfen haben, wichtig, gut über die Erkrankung Bescheid zu wissen. So gibt es neben Maßnahmen zur Vorbeugung auch allerlei Tipps und Tricks, mit denen sich nicht nur lästige Symptome einer Zystitis, sondern auch potenzielle chronische Verläufe und Spätfolgen vermeiden lassen.

    Umfassend informiert zum Thema Blasenentzündung

    Um Ihnen einen breiten, verständlichen Einblick in das Krankheitsbild Blasenentzündung und seine Therapieoptionen zu geben, haben wir u.a. folgende Themen für Sie zusammengestellt:

    Das Wichtigste zum Schluss: Diese Informationen ersetzen natürlich keinesfalls den Gang zum Arzt! Wenn Sie sich hinsichtlich des Verlaufs der Erkrankung unsicher sind, schwanger sind oder bestimmte Grundleiden haben (z.B. Diabetes/Zuckerkrankheit, chronische Krankheiten oder ein geschwächtes Immunsystem), sollten Sie immer einen Arzt konsultieren. Auch Männer und Kinder mit einer Blasenentzündung müssen ärztlich untersucht und behandelt werden.

    Wie macht sich eine Blasenentzündung bei einer Frau bemerkbar?

    Typische Anzeichen einer Blasenentzündung sind Beschwerden wie häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und krampfartige Schmerzen im Unterbauch. Der Harndrang bleibt oftmals auch nachts bestehen, was für viele Betroffene besonders unangenehm ist. Beim häufigen Wasserlassen werden typischerweise immer nur kleine Mengen Urin ausgeschieden und der Harndrang kann bereits kurze Zeit danach schon wieder auftreten.

    Wie bekomme ich eine Blasenentzündung schnell wieder weg?

    Bei unkomplizierten Blasenentzündungen (bei ansonsten gesunden Frauen) ist in den meisten Fällen keine Antibiotika-Therapie notwendig. Durch spezielle pflanzliche Arzneimittel können die Beschwerden jedoch schneller gelindert werden und der Heilungsprozess unterstützt werden. Besonders bewährt hat sich hierbei eine Heilpflanzenkombination aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel.

    Lesen Sie mehr dazu hier: Heilpflanzen in Kombination: Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel gegen Blasenentzündung

    Außerdem ist es wichtig sich während der Erkrankungsphase ausreichend zu schonen und große körperliche Anstrengungen zu vermeiden.

    Wie lange braucht eine Blasenentzündung bei Frauen zum Ausheilen?

    Bei ansonsten gesunden Frauen heilt eine Blasenentzündung in der Regel innerhalb weniger Tage bis maximal ein bis zwei Wochen wieder aus. Die Symptome lassen sich in den meisten Fällen durch pflanzliche Arzneimittel und bewährte Hausmittel gut lindern.

    Achten Sie aber darauf, dass Sie mit größeren körperlichen Anstrengungen und Sport bis zum vollständigen Abklingen der Symptome warten. Ansonsten besteht die Gefahr, die Harnwegsinfektion zu verschleppen und so innerhalb kurzer Zeit einen erneuten Ausbruch der Blasenentzündung zu riskieren.

    Warum bekommen Frauen so schnell eine Blasenentzündung?

    Dass Frauen anfälliger für Blasenentzündungen sind als Männer, liegt an den körperlichen Unterschieden. Die Harnröhre ist bei der Frau wesentlich kürzer als beim Mann. Dadurch können sich mögliche krankheitserregende Bakterien schneller bis in die Blase ausbreiten als bei der deutlich längeren Harnröhre bei Männern.

    Was begünstigt eine Blasenentzündung bei Frauen?

    Manche Frauen leiden häufig an Blasenentzündungen, andere bleiben eher davon verschont. Das liegt zum Teil an nicht oder schwer beeinflussbaren Faktoren wie bestimmten Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus), anatomischen Besonderheiten wie angeborenen Engstellen im Bereich der Harnwege oder hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre oder einer Schwangerschaft.

    Gerade für Betroffene aus einer solchen Risikogruppe ist es dann besonders wichtig, beeinflussbare Risikofaktoren aus dem Alltag bestmöglich zu vermeiden. Folgende Dinge können Sie beachten:

    • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit (etwa 2 Liter über den Tag verteilt).
    • Achten Sie darauf, länger anhaltende Kälte oder Nässe im Bereich des Unterleibs zu vermeiden (langes Tragen nasser Kleidung oder Sitzen auf kaltem Untergrund).
    • Versuchen Sie nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen, so werden mögliche Bakterien direkt wieder ausgespült und können sich nicht mehr in Ihren Harnwegen vermehren.
    • Unterstützen Sie Ihre Immunabwehr durch regelmäßigen Ausdauersport und eine gesunde Ernährung.
    Was für Schmerzen haben Frauen bei einer Blasenentzündung?

    Bei einer Blasenentzündung kommt es typischerweise zu krampfartigen Schmerzen im Bereich des Unterbauchs und beim Wasserlassen können brennende Schmerzen auftreten. Gegen die Beschwerden helfen klassische Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, vorausgesetzt die Einnahme der Medikamente ist nicht aus anderen Gründen ausgeschlossen.

    Gegen die Krämpfe kann beispielsweise Butylscopolamin (Buscopan®) eingenommen werden. Dieses Medikament entspannt die Blasenmuskulatur und wirkt so krampflösend.

    Mehr zu geeigneten Medikamenten bei einer Blasenentzündung finden Sie hier: Medikamente bei Blasenentzündung – ein Überblick (https://www.blase-gesundheit.de/medikamente-bei-blasenentzuendung/#Schmerzmittel)

    Quellen

    • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Brennen beim Wasserlassen. S3-Leitlinie und Anwenderversion der S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen. AWMF-Registernr.: 053-001. July 2018. (DEGAM guideline no. 1).
    • Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU). Interdisziplinäre S3 Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Update 2017. AWMF-Registernr.: 043-044. April 2017.
    • Manski, D. Urologielehrbuch (2020).
    • Schmelz HU, Sparwasser C, Weidner W. Facharztwissen Urologie (2006). Herausgeber: Springer Berlin, Heidelberg . DOI: https://doi.org/10.1007/3-540-32986-2.
    Autor/-in unseres Artikels
    Dr. med. Michaela Hilburger
    Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie
    Studium
    • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen
    • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut
    mehr Informationen ➚
    Medizinische Prüfung des Artikels
    Dr. med. Monika Steiner
    Medizinisch geprüft von
    Ärztin
    Studium
    • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen
    • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
    • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
    mehr Informationen ➚

    Typische Symptome

    Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterleib und ständiger Harndrang – die typischen Symptome bei einer Blasenentzündung. Häufig...
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    Behandlungsmöglichkeiten

    Zur Therapie der akuten Blasenentzündung gibt es mehrere Optionen – von Hausmitteln über Heilpflanzen bis Antibiotika. Aber wann ist was das Beste?...
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    Drei wirksame Heilpflanzen

    In der Behandlung der typischen Symptome einer akuten Blasenentzündung haben sich vor allem drei Heilpflanzen als....
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    Pflichtangaben

    PFLICHTANGABEN

    Canephron® Uno Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren.  Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. 

    Canephron® N Dragees, Canephron® N Tropfen Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Canephron® Uno,Canephron® N: Zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß. Hinweis: Canephron® Uno undCanephron® N sind traditionelle pflanzliche Arzneimittel, die ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert sind. Bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen sollten Sie ihren Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. Canephron® N Tropfen wird angewendet bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen. Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Canephron® Uno und Canephron® N Dragees enthalten Glucose, Saccharose/Sucrose (Zucker), Lactose. Canephron® N Tropfen enthalten 760 mg Alkohol (Ethanol) pro 5,0 ml entsprechend 152 mg/ml (19 % V/V).

    Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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