
Amoxicillin/Clavulansäure bei Harnwegsinfektionen: Wirksamkeit, Anwendung und mögliche Nebenwirkungen
Autoren: Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie
Fast jede Frau kennt es: Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang und ziehende Schmerzen im Unterbauch. Das sind typische Anzeichen eines Harnwegsinfekts. Doch auch Männer und Kinder können betroffen sein. Therapeutisch kommen verschiedene Maßnahmen infrage: Viel trinken, Wärme, bestimmte pflanzliche Mittel – und wenn nötig auch Antibiotika wie etwa die Kombination aus Amoxicillin/Clavulansäure. Wichtige Informationen zur Wirkung, Einnahme und möglichen Nebenwirkungen dieses Arzneimittels haben wir für Sie in diesem Beitrag zusammengefasst.
Wirkung
Das Antibiotikum Amoxicillin/Clavulansäure kann sowohl in Tablettenform als auch als Infusion bei einer Vielzahl von Infekten angewandt werden. Zu den Einsatzgebieten zählen auch eine Entzündung der Blase oder der Nieren durch Bakterien1 – zum Beispiel Escherichia coli (E. coli) oder Proteus mirabilis.
Wichtig zu wissen: Dieses Antibiotikum gehört bei Harnwegsinfektionen in der Regel nicht zur ersten Wahl, sondern wird nur in bestimmten Fällen eingesetzt – zum Beispiel bei Unverträglichkeiten gegenüber anderen Wirkstoffen oder wenn eine Urinuntersuchung zeigt, dass die Bakterien besonders gut auf Amoxicillin/Clavulansäure ansprechen.
Warum Clavulansäure Amoxicillin stärker macht
Dass die beiden Wirkstoffe Amoxicillin und Clavulansäure kombiniert werden, hat folgenden Grund: Amoxicillin gehört zur Gruppe der sogenannten Beta-Lactam-Antibiotika. Es hemmt den Aufbau der Bakterienzellwand – dadurch werden die Bakterien instabil und sterben ab, insbesondere während der Zellteilung. Manche Bakterien sind jedoch widerstandsfähiger: Sie produzieren bestimmte Enzyme, sogenannte Beta-Laktamasen, die Amoxicillin abbauen und damit unwirksam machen. Hier kommt die Clavulansäure ins Spiel: Sie hemmt diese Enzyme.2 Im Vergleich zu Amoxicillin allein wirkt die Kombination mit Clavulansäure gegen eine deutlich größere Bandbreite an Erregern.
In welchen Fällen wird Amoxicillin/Clavulansäure bei Harnwegsinfektionen eingesetzt?
Grundsätzlich kann Amoxicillin/Clavulansäure bei einer Blasenentzündung oder Nierenbeckenentzündung verordnet werden. Allerdings wird dieses Antibiotikum bei Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen nicht als Mittel der ersten Wahl empfohlen.
Wenn noch nicht klar ist, welche Bakterien die Infektion verursachen, werden bei einer unkomplizierten Zystitis (=Blasenentzündung) andere Wirkstoffe gewählt – beispielsweise Nitrofurantoin oder Fosfomycin1. Bei einer Nierenbeckenentzündung (= Pyelonephritis) werden dagegen in erster Linie Antibiotika wie Ceftriaxon oder Ciprofloxacin verordnet1.
Amoxicillin/Clavulansäure kann bei Harnwegsinfekten eingesetzt werden, wenn z. B:
- andere Antibiotika nicht in Frage kommen (etwa wegen Unverträglichkeit) oder
- eine Urinuntersuchung gezeigt hat, dass die Erreger gegen dieses Antibiotikum empfindlich sind.
Übrigens: Von einem unkomplizierten Harnwegsinfekt spricht man, wenn keine erschwerenden Faktoren vorliegen – zum Beispiel keine anatomische Harnabflussstörung, keine eingeschränkte Nierenfunktion und keine chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes. Solche Begleitfaktoren können den Verlauf verkomplizieren (= komplizierter Harnwegsinfekt) und damit die Wahl des Antibiotikums beeinflussen.
Es ist ebenfalls ein gutes Zeichen, wenn keine Symptome wie Fieber, Flankenschmerzen oder ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl auftreten. Solche Beschwerden würden nämlich darauf hindeuten, dass sich die Infektion bereits über die Blase hinaus, z. B. auf die Nieren, ausgebreitet hat.
Tipps zur Anwendung
Amoxicillin/Clavulansäure nicht auf leeren Magen
Um die Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure möglichst gut zu vertragen, sollten Sie die Tabletten im Ganzen, also bitte nicht zerkauen oder teilen, mit einem Glas Wasser kurz vor einer Mahlzeit einnehmen.3 Die Einnahme mit Nahrung kann Magen-Darm-Beschwerden, einer häufigen Nebenwirkung, vorbeugen.4
Dosierung von Amoxicillin/Clavulansäure
Die genaue Dosierung hängt unter anderem von der Art der Infektion und dem individuellen Körpergewicht ab:
- Erwachsene und Kinder ab 40 kg Körpergewicht: Die übliche Dosis beträgt zweimal täglich eine Tablette mit 875 mg Amoxicillin und 125 mg Clavulansäure. Bei schwereren Infektionen kann auch eine höhere Dosierung von drei Tabletten pro Tag erforderlich sein.4
- Kinder unter 40 kg Körpergewicht: Hier wird die Dosis individuell nach dem Körpergewicht berechnet.4 Die genaue Menge wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
Amoxicillin/Clavulansäure: Behandlungsdauer beim Harnwegsinfekt
Die Anwendungsdauer hängt von der Art und Schwere der Infektion ab – eine pauschale Angabe ist daher leider nicht möglich. Allgemein lässt sich aber sagen, dass z. B. bei einer unkomplizierten Nierenbeckenentzündung eine Antibiotikatherapie in der Regel zwischen fünf und 14 Tagen dauert2. Zwei Wochen gelten übrigens auch als oberer Grenzwert für die Anwendungsdauer von Amoxicillin/Clavulansäure.1
Sprechen Sie daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, wie lange Sie das Medikament in Ihrem Fall einnehmen sollten. Bitte halten Sie sich an die empfohlene Einnahmedauer und setzen Sie das Medikament nicht vorzeitig ab, auch wenn Sie sich bereits besser fühlen – sonst besteht die Gefahr, dass die Entzündung wieder aufflammt.
Nebenwirkungen
Wie bei jedem Arzneimittel können auch bei der Einnahme von Amoxicillin/Clavulansäure Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen4.
Was sind mögliche Nebenwirkungen von Amoxicillin/Clavulansäure?
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über potentielle Nebenwirkungen des Antibiotikums – geordnet nach Häufigkeit:
häufige Nebenwirkungen (treten bei bis zu 1 von 10 Personen auf)
- Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- Pilzinfektionen
gelegentliche Nebenwirkungen (bis zu 1 von 100 Personen betroffen)
- Hautausschlag, Juckreiz
- Quaddeln (juckende, erhabene Hautveränderungen)
- Magenreizung
- Schwindel, Kopfschmerzen
- erhöhte Leberwerte
seltene Nebenwirkungen (bis zu 1 von 1.000 Personen betroffen)
- blasenbildender Hautausschlag mit „Zielscheiben“-Muster (Erythema multiforme)
- Verminderung der Blutplättchen und/oder weißen Blutkörperchen
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
- allergische Reaktionen
- Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis)
- Kristallbildung im Urin, die die Nieren schädigen kann
- aseptische Meningitis (nicht durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündung)
- schwere Hautreaktionen
- schmerzhafter Hautausschlag mit Blasen (Stevens-Johnson-Syndrom)
- großflächige Hautablösung (toxische epidermale Nekrolyse)
- roter Hautausschlag mit eitrigen Blasen (bullöse exfoliative Dermatitis)
- schuppiger Ausschlag mit Knoten und Bläschen (pustulöses Exanthem)
- DRESS-Syndrom (klinisch zeigt sich ein Ausschlag mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber, geschwollenen Lymphknoten, auffälligen Blut- und Leberwerten)
- ringförmiger Hautausschlag mit Bläschen, die in der Mitte verkrusten (lineare IgA-Dermatose)
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen)
- Nierenentzündung
- verzögerte Blutgerinnung
- Überaktivität, Unruhe
- Krampfanfälle, insbesondere bei hohen Dosen oder eingeschränkter Nierenfunktion
- schwarze, behaarte Zunge
- stark verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen
- niedrige Zahl roter Blutkörperchen (Anämie)3
Was tun bei Nebenwirkungen?
Wenn unter der Antibiotikatherapie schwere Nebenwirkungen auftreten, insbesondere Hautreaktionen, allergische Reaktionen oder anhaltende Magen-Darm-Beschwerden, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Vorsicht bei diesen Nebenwirkungen von Amoxicillin/Clavulansäure!
Schwere Nebenwirkungen unter Amoxicillin/Clavulansäure sind selten und das Risiko ist gering, aber nicht völlig auszuschließen. Deshalb ist es wichtig, auf mögliche Warnzeichen zu achten und im Zweifelsfall schnell zu handeln. Wenn bei Ihnen eine der folgenden Beschwerden auftritt, setzen Sie das Medikament sofort ab und suchen Sie umgehend einen Arzt auf:
- Hautausschlag
- rote oder violette, erhabene Flecken auf der Haut – möglicher Hinweis auf eine Gefäßentzündung
- Fieber, Gelenkschmerzen und geschwollene Lymphknoten
- Schwellungen im Gesicht oder Mund, die das Atmen erschweren können (sog. Angioödem)
- Kreislaufkollaps
- Brustschmerzen im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen
- wässriger Durchfall mit Blut und Schleim, begleitet von Bauchschmerzen und/oder Fieber – dies kann auf eine Dickdarmentzündung hinweisen.
- starke und anhaltende Bauchschmerzen als mögliches Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung.
- vor allem bei Kindern kann innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme eines Medikaments das sogenannte arzneimittelbedingte Enterokolitis-Syndrom (DIES) auftreten. Typische Symptome sind: anhaltendes Erbrechen, Bauchschmerzen, starke Abgeschlagenheit, Durchfall und niedriger Blutdruck.3
Kann Amoxicillin/Clavulansäure bei einer Laboruntersuchung Blut- oder Urinwerte beeinflussen?
Ja, das ist möglich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt vor einer Blut- oder Urinanalyse darüber informieren, dass Sie Amoxicillin/Clavulansäure einnehmen. So kann das medizinische Personal die Untersuchungsmethoden entsprechend anpassen oder die Ergebnisse richtig einordnen.
Folgende Parameter können durch die Antibiotikatherapie beeinflusst werden:
- rote Blutkörperchen
- Test zum Nachweis einer Aspergillus-Pilzinfektionen
- Zuckergehalt im Urin1
Wer soll Amoxicillin/Clavulansäure nicht einnehmen?
In bestimmten Fällen darf Amoxicillin/Clavulansäure nicht angewendet werden. Dazu gehören:
- Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Clavulansäure oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Penicillinallergie oder frühere allergische Reaktion auf andere Antibiotika der Beta-Lactam-Gruppe, unter anderem Cephalosporine, Carbapeneme oder Monobactame
- Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht, die nach einer früheren Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure aufgetreten sind.1
Vorsicht bei Niereninsuffizienz
Falls Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, ist Amoxicillin/Clavulansäure nicht uneingeschränkt empfehlenswert: Beträgt die Kreatinin-Clearance (= ein Nierenwert in der Blutananalyse) weniger als 30 ml/min, wird von der Anwendung abgeraten.1
Liegt die Nierenfunktion darüber, ist in den meisten Fällen keine Dosisanpassung erforderlich – die normale Einnahmemenge kann in der Regel beibehalten werden.
Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion haben zudem ein erhöhtes Risiko für bestimmte Nebenwirkungen:
- Unter der Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure wurden vermehrt Krampfanfälle beobachtet1.
- In sehr seltenen Fällen – insbesondere bei intravenöser Anwendung – kann es zu einer sogenannten Kristallurie kommen: Dabei bilden sich Kristalle im Urin, die zu einer akuten Nierenschädigung führen können. Zur Vorbeugung sollten Sie daher während der Behandlung auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiges Wasserlassen achten.1
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Amoxicillin/Clavulansäure kann mit verschiedenen anderen Arzneimitteln Wechselwirkungen eingehen. Das bedeutet, dass die Wirkung der Medikamente verstärkt, abgeschwächt oder verändert werden kann. Dies ist insbesondere bei folgenden Wirkstoffen relevant:
- Allopurinol und Probenecid (zur Behandlung von Gicht)
- Warfarin (ein Blutgerinnungshemmer)
- Methotrexat (wird unter anderem bei Krebs oder schwerer Schuppenflechte eingesetzt)
- Mycophenolatmofetil (wird nach Organtransplantationen verabreicht, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern)3
Wenn Sie eines dieser Medikamente einnehmen, informieren Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure. So kann entschieden werden, ob die Kombination unbedenklich ist – oder ob ein anderes Antibiotikum besser geeignet wäre.
Amoxicillin/Clavulansäure in Schwangerschaft und Stillzeit
Die Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure in Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht empfohlen und sollte nur in medizinisch zwingenden Ausnahmefällen erfolgen.
In der Schwangerschaft
Grundsätzlich wird von einer Anwendung in der Schwangerschaft abgeraten, es sei denn, der behandelnde Arzt hält dies für unbedingt erforderlich1,4. Diese Zurückhaltung gegenüber einer Therapie in dieser Lebensphase ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in einer Studie eine Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Darmentzündung beim Neugeborenen (nekrotisierende Enterokolitis) assoziiert war.1,4
Während der Stillzeit
Auch in der Stillzeit sollte die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.1,4 Das Antibiotikum geht in die Muttermilch über und kann die Darmflora des gestillten Kindes beeinträchtigen. Durchfall und Pilzinfektionen sind mögliche Folgen. In seltenen Fällen kann der gestillte Säugling auch eine allergische Reaktion auf die Wirkstoffkombination entwickeln.1,4
Fazit
Amoxicillin/Clavulansäure ist ein wirkungsvolles Antibiotikum, kommt bei Harnwegsinfektionen jedoch eher selten zum Einsatz – etwa dann, wenn:
- andere Antibiotika aufgrund von Unverträglichkeiten nicht infrage kommen,
- oder wenn im Urinlabor ein Erreger nachgewiesen wurde, der gezielt auf diese Wirkstoffkombination anspricht.
In der Regel werden bei Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen zunächst andere Antibiotika bevorzugt – Amoxicillin/Clavulansäure bleibt allerdings eine Option, wenn diese nicht infrage kommen.
Wichtig zu wissen: nicht jede Blasenentzündung braucht ein Antibiotikum
Gerade bei unkomplizierten Blasenentzündungen – wie sie häufig bei Frauen auftreten – sollte sorgfältig abgewogen werden, ob eine Antibiotikatherapie wirklich notwendig ist2. Denn: Der unnötige Einsatz von Antibiotika fördert das Risiko von Resistenzen.
Die aktuelle S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) weist deshalb auch auf die Möglichkeit einer nicht-antibiotischen Behandlung bei einer akuten, unkomplizierten Harnwegsinfektion hin2. Dazu zählen:
- schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac
- pflanzliche Arzneimittel, etwa mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung
Ein solches pflanzliches Präparat ist Canephron® Uno, das Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel enthält und die Symptome einer Blasenentzündung umfassend lindert. Die Wirksamkeit dieser Kombination bei unkomplizierten Harnwegsinfekten ist wissenschaftlich belegt.5 Eine Studie zeigt: In bis zu 84 % der Fälle kann durch den Einsatz von Canephron® Uno auf eine Antibiotikagabe verzichtet werden.2,5
Mehr zum Thema Therapieoptionen bei Blasenentzündung finden Sie hier:
Amoxicillin/Clavulansäure bei Harnwegsinfektionen – ein Überblick:
Wann wird Amoxicillin/Clavulansäure typischerweise bei Harnwegsinfekten eingesetzt?
Wenn andere Antibiotika nicht geeignet sind (z. B. bei Unverträglichkeit) oder wenn eine Urinkultur zeigt, dass der Erreger empfindlich auf diese Wirkstoffkombination reagiert.
Warum sollte Amoxicillin/Clavulansäure nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden?
Weil die Einnahme zu oder kurz vor einer Mahlzeit hilft, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall zu vermeiden.
Was sind die häufigsten Nebenwirkungen von Amoxicillin/Clavulansäure?
Am häufigsten sind Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Auch Pilzinfektionen treten oftmals auf.
Kann Amoxicillin/Clavulansäure Laboruntersuchungen beeinflussen?
Ja, zum Beispiel einen Test zum Nachweis von Aspergillus-Pilzinfektionen – dieser kann durch das Antibiotikum falsch ausfallen. Auch der Zuckergehalt im Urin und Blutwerte können verfälscht sein.
Was ist bei eingeschränkter Nierenfunktion zu beachten?
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) sollte das Präparat nicht angewendet werden. Außerdem steigt bei Niereninsuffizienz das Risiko für Krampfanfälle und Nierenschäden durch Kristallbildung im Urin.
Mit welchen Medikamenten kann Amoxicillin/Clavulansäure Wechselwirkungen eingehen?
Zum Beispiel mit Allopurinol (Gichtmittel), Warfarin (Blutverdünner) oder Methotrexat (Mittel bei Krebs und anderen schweren Erkrankungen). Ob eine Kombination mit dem Antibiotikum möglich ist, muss mit dem Arzt abgeklärt werden.
Welche Probleme können unter Amoxicillin/Clavulansäure in Schwangerschaft und Stillzeit auftreten?
Das Antibiotikum kann zu Darmproblemen beim Neugeborenen oder zu Durchfall und Pilzinfektionen beim gestillten Kind führen, in seltenen Fällen auch zu allergischen Reaktionen.
Quellen
- 1. Fachinformation Amoxicillin/Clavulansäure Heumann 875 mg/125 mg Filmtabletten. Stand 2024.
- 2. S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen (HWI). Stand 2024. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Urologie.
- 3. Gebrauchsinformation Amoclav® 875 mg + 125 mg Filmtabletten. Stand 2023.
- 4. Fachinformation Amoxicillin/Clavulansäure AAA-Pharma® 875 mg/125 mg Filmtabletten. Stand 2023.
- 5. Wagenlehner FM et al. Urol Int. 2018;101(3):327-336. Die Studie wurde mit einer zu Canephron® Uno äquivalenten Wirkstoffmenge durchgeführt.