Hausmittel bei Blasenentzündung
Aktualisiert am 26.01.2024

Hausmittel bei Blasenentzündung

Autoren: , Fachärztin für Urologie & 

Sobald eine Frau erste Anzeichen einer akuten Blasenentzündung (Zystitis) bemerkt, sollte sie rasch aktiv werden. Eine zeitnahe und adäquate Behandlung ist nämlich äußerst wichtig. Zum einen soll die frühe Therapie natürlich für eine schnelle Linderung der unangenehmen Symptome (ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen und Krämpfe) sorgen, zum anderen soll sie vor allem aber auch mögliche Komplikationen (Beteiligung der Nieren) verhindern.

Neben dem Einsatz von Antibiotika, anderen synthetischen Medikamenten (z.B. Schmerzmittel) und pflanzlichen Arzneimitteln haben sich in der Behandlung einige klassische Hausmittel bewährt. Sie wirken ergänzend zur Schulmedizin und können den Heilungsprozess dadurch unterstützen.

Heilpflanzen oder Hausmittel?

Wenn Sie an einer natürlichen Behandlung der Zystitis ohne Antibiotika und synthetische Medikamente interessiert sind, sollten Sie folgendes wissen: Eine Harnwegsinfektion spricht meist sehr gut auf pflanzliche Arzneimittel an. Zur Auswahl stehen dabei gleich mehrere Heilpflanzen, die die Symptome wirksam lindern können. Besonders bewährt hat sich, wenn man einige davon kombiniert, weil sich dann deren positive Effekte sinnvoll ergänzen.

Warum helfen Wärme und viel Trinken bei einer Blasenentzündung?

Unabhängig davon, auf welche bewährten Hausmittel man persönlich zurückgreift, um den akuten Beschwerden beizukommen – für alle Betroffenen gibt es zwei wichtige Empfehlungen: viel Trinken und warmhalten!

Viel Flüssigkeit unterstützt den Heilungsprozess

Ein einfaches und sehr wirksames Mittel ist „viel Trinken“. Wenn Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, müssen Sie auch häufiger zum Wasserlassen. Dadurch werden die Blase und die ableitenden Harnwege regelmäßig durchgespült und die Bakterien können sich schlechter in den Schleimhäuten festsetzen und sich somit nicht mehr gut vermehren. Im Prinzip kann man hier wenig falsch machen, ein paar Dinge gibt es aber doch, die beachtet werden sollten:

  • Ideal sind täglich zwei Liter oder mehr, die über den ganzen Tag verteilt getrunken werden sollten – dadurch werden die Harnwerge regelmäßig durchgespült.
  • Am besten geeignet sind stilles Wasser oder ungesüßter Tee – Ihre Zähne werden sich freuen. Falls Sie ab und zu doch mal etwas Süßes wollen, greifen Sie lieber auf Honig als auf herkömmlichen Zucker zurück. Dieser enthält antibakterielle Stoffe und wirkt so zusätzlich unterstützend gegen die Entzündung.
  • Vermeiden Sie Kaffee und Alkohol sowie säurehaltige Getränke wie Cola, Limonaden oder Fruchtsäfte (auf den ersten Blick gesund, sind aber aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts kontraproduktiv). Diese können die entzündeten Schleimhäute zusätzlich reizen und die Symptome dadurch verschlechtern.

Wärme hilft dem Immunsystem

Neben der Neben der empfohlenen Flüssigkeitszufuhr zur Ausspülung der Bakterien, können Sie Ihr Immunsystem zusätzlich unterstützen, indem Sie sich warm anziehen und vor allem die Bauch- und Nierengegend vor Kälte schützen. Das körpereigene Abwehrsystem arbeitet am besten bei wärmeren Temperaturen. Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Durchblutung der Schleimhaut nimmt ab. Vor allem nachts friert der Körper schneller, sorgen Sie also nach Möglichkeit schon vor dem Schlafengehen für ausreichend Kleidung und Decken, damit Sie gar nicht erst frierend aufwachen.

Der nächste wichtige Punkt ist nämlich Ruhe. Ihr Immunsystem funktioniert am besten, wenn es sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren kann – also ruhen Sie sich aus, vermeiden Sie starke körperliche Anstrengungen und achten Sie auf die richtige „Betriebstemperatur“.

Mit ausreichend Schlaf, Zeit und Ruhe zum Regenerieren steigen die Chancen, dass das Immunsystem den Kampf gegen die Bakterien auch ohne Antibiotika gewinnt. Ärzte empfehlen Frauen mit einer akuten Zystitis sogar, nach Möglichkeit eine Bettruhe von zwei bis drei Tagen einzuhalten.

Hilfreiche Hausmittel und bewährte unterstützende Maßnahmen

Von A wie Apfelessig bis Z wie Zinnkraut

Ist die Entzündung der Blase erst einmal in voller Fahrt, heißt es, einen Gang zurückzuschalten und sich ggf. eine kleine Auszeit zu nehmen. Stress ist in solch einer Situation nämlich pures Gift und kann eine Entzündung sogar verschlimmern.

Mit ausreichend Schlaf, Zeit und Ruhe zum Regenerieren steigen die Chancen, dass das Immunsystem den Kampf gegen die Bakterien auch ohne Medikamenten-Keule gewinnt. Ärzte empfehlen Frauen mit einer akuten Blaseninfektion sogar, nach Möglichkeit eine Bettruhe von zwei bis drei Tagen einzuhalten.

Apfelessig-Kur

Dem sehr beliebten Apfelessig werden in der Behandlung von Harnwegsinfekten zahlreiche positive Eigenschaften nachgesagt. So soll er sich u.a. stärkend auf das Immunsystem auswirken, einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirken sowie die reinigende Funktion der Nieren unterstützen. Zudem scheint eine natürliche antibiotische Wirkung vom Apfelessigauszugehen. Als Kur eingenommen soll er die Bakterien in der Blase bekämpfen und dadurch für eine schnelle Linderung der typischen Symptome sorgen – und möglicherweise sogar erneuten Infekten vorbeugen. Die Apfelessig-Kur ist auch ein beliebter Ansatz bei wiederkehrenden Blasenentzündungen.

Und so funktioniert die Apfelessig-Kur:

  • Verwenden Sie am besten naturtrüben, ungefilterten Apfelessig in Bio-Qualität.
  • Rühren Sie einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas Wasser (lauwarmes) ein.
  • Bei akuten Beschwerden sollte dreimal täglich ein Glas dieses Apfelessig-Gemischs getrunken werden.

Um erneuten Harnwegsinfektionen vorzubeugen, sollte die Kur möglichst einige Wochen über die akuten Symptome hinaus fortgeführt werden.

Blasen- und Nierentees

Gute Blasen- und Nierentees sollten idealerweise gleichzeitig antientzündlich und harntreibend auf die ableitenden Harnwege wirken. Um den bestmöglichen Effekt solcher Aufgussgetränke auf die entzündete Harnblase zu erzielen, werden ganz bestimmte Teemischungen verwendet. Die unterschiedlichen Zusammensetzungen beruhen dabei auf den spezifischen Eigenschaften diverser Pflanzenpräparate.

Blasen- und Nierentees sind in den meisten Apotheken und Drogerien erhältlich. Ausführlichere Informationen zur Wirkung und den pflanzlichen Inhaltsstoffe zur Behandlung finden Sie hier: Tee gegen Blasenentzündung.

Durchspülungstherapie aus der Klostermedizin

Eine altbewährte Behandlungsmethode aus der Klostermedizin ist die sogenannte Durchspülungstherapie. Diese wird neben Erkrankungen wie der Reizblase, Nierengrieß und Harnsteinen auch bei der Blasenentzündung eingesetzt. Wichtig für die Wirkung ist dabei die Kombination drei unterschiedlicher Stoffgruppen [1]:

  • Flavonoide: ie übernehmen den harntreibenden Effekt, sprich man muss häufig zum Wasserlassen. Flavonoide sind unter anderem in Tausendgüldenkraut, Rosmarinblättern, Birkenblättern, Gartenbohnenhülsen, echtem Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel sowie schwarzen Johannisbeer- und Orthosiphonblättern enthalten.

  • Mineralien: Zu dieser Gruppe gehört beispielsweise die Kieselsäure, die vor allem in Brennnesselblättern, Löwenzahnkraut und -wurzel, Schachtelhalm, Spargelwurzelstock und Orthosiphonblättern vorhanden ist.

  • ÄtherischeÖle: Diese wirken ebenfalls harntreibend und antientzündlich. Sie finden sich in Rosmarinblättern, Wacholderbeeren, Liebstöckel- und Petersilienwurzel.

Die einzelnen Stoffe werden in der Regel mit kochendem Wasser aufgebrüht und als Tee getrunken, als sogenanntes Dekokt. Dabei soll der Sud möglichst lange köcheln, damit die pflanzlichen Wirkstoffe sich im Wasser lösen können. Andere Darreichungsformen sind Tinkturen, Frischpflanzenpresssaft und Fertigpräparate mit Trockenextrakten [1].

Lebensmittel mit hilfreicher Wirkung bei Blasenentzündung

Es gibt einige Gemüse-, Obst- und Gewürzsorten, die sich als essbare Hausmittel ebenfalls positiv auf einen bestehenden Infekt der Harnblase auswirken können.

So ist zum Beispiel Ingwer ein altbekanntes Heilmittel. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften kann Ingwer sehr gut bei Harnwegsinfekten eingesetzt werden. Neben der Verwendung als Gewürz erfreut sich das Knollengewächs insbesondere als Tee großer Beliebtheit.

Der Stangensellerie ist ein frisches Gemüse, das durch antibakterielle Wirkstoffe punktet und den Harndrang fördert - und häufiger Harndrang bedeutet häufiges Ausspülen der Bakterien. Ebenso wie die knackigen Kürbiskerne. Abends pur als Snack sind diese beiden Hausmittel sicherlich eine sinnvolle, gesunde Alternative zu Chips und Schokolade.

Ein echtes Multitalent unter den Hausmitteln bei Blasenerkrankungen soll der neuseeländische Manuka-Honig sein. Diese Honigsorte enthält etwa hundertmal mehr Methylglyoxal als herkömmlicher Honig. Ein Inhaltsstoff, der nicht nur antientzündlich, sondern auch gegen Bakterien, Viren und Pilze wirken soll [2]. Am besten den Honig bei einer Blasenentzündung in den bevorzugten Kräutertee mischen und über den Tag verteilt trinken.

Senfölen wird ebenfalls eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, weshalb auch sie gerne bei Blasenentzündungen eingesetzt werden. Vor allem MeerrettichRadieschen und Kapuzinerkresse enthalten reichlich davon und können in Suppen oder roh zum Kochen verwendet werden.

Auch die Petersilie fördert das Durchspülen der Blase. Ob als Tee, Suppe oder als Gewürz für gekochte Speisen und Salate, lässt sie sich außerdem sehr vielfältig in der Küche verarbeiten. Auch in der Klostermedizin wurde die Petersilie neben BirkeBrennnessel und Spargel aus diesem Grund gerne für Erkrankungen der Nieren und Blase eingesetzt.

Weniger bekannt ist die unterstützende Wirkung sogenannter Gerbstoffe. Diesen wird ein schleimhautschützender und antibakterieller Effekt nachgesagt. Besonders reich an Gerbstoffen sind Cranberry-Preiselbeer-Sanddorn- und Heidelbeersäfte.

Einen weiteren Ansatz bieten probiotische Lebensmittel. Diese sollen die „guten“ Bakterien der Darm- und Vaginalflora in ihrer Vermehrung unterstützen und dadurch die körpereigene Schutzwirkung vor „schlechten“ Erregern stärken. Zu den Probiotika gehören beispielsweise fermentierte Lebensmittel wie SauerkrautKimchi oder Milchprodukte wie Kefir [2].

Wärmflasche & Co.

Bleibt zuletzt das Zinnkraut, vielen auch unter dem Namen Schachtelhalmkraut oder Acker-Schachtelhalm bekannt. Diese Heilpflanze hat sich sowohl äußerlich als auch innerlich bei Nieren- und Harnwegserkrankungen bewährt und kann entweder als Tee oder als Sitzbad zubereitet werden.

Zinnkraut – von innen und außen

Bleibt zuletzt das Zinnkraut, vielen auch unter dem Namen Schachtelhalmkraut oder Acker-Schachtelhalm bekannt. Diese Heilpflanze hat sich sowohl äußerlich als auch innerlich bei Nieren- und Harnwegserkrankungen bewährt und kann entweder als Tee oder als Sitzbad zubereitet werden.

Für einen Zinnkrauttee infach die luftgetrockneten Triebe kleinschneiden, mit heißem Wasser übergießen und den Aufguss nach wenigen Minuten genießen. Das in der Pflanze enthaltene Kalium wirkt harntreibend. Es empfiehlt sich jedoch, für die genaue Anwendung vorher mit einem Apotheker zu sprechen.

Das Zinnkraut-Sitzbad findet seinen Einsatz u.a. bei Harnwegsinfekten und Scheidenpilzen und ist etwas aufwendiger zuzubereiten. Über Nacht in Wasser eingeweicht wird der Aufguss am nächsten Tag zum Kochen gebracht und der Sud zum warmen Badewasser gegeben. Anschließend etwa 20 Minuten bis zur Nierenregion darin baden und entspannen.

Sauer oder basisch: eine Blasenentzündung verändert den pH-Wert

Der pH-Wert beschreibt, wie sauer oder basisch das Milieu in einem System ist – beispielweise in den Harnwegen, der Blase oder der Scheide bei Frauen. In der Scheide herrscht normalerweise ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen drei und fünf [3]. Dadurch schützt der Körper die Schleimhäute vor dem Eindringen unerwünschter Erreger.

Die typischen Erreger, die Harnwegsinfekte auslösen, mögen es lieber basisch. Sie spalten den im Urin enthaltenen Harnstoff in Ammoniak auf und erhöhen damit den pH-Wert, verschieben das Milieu also ins Basische. Dadurch sinkt die körpereigene Schutzwirkung und die Bakterien können leichter die Schleimhäute angreifen und sich vermehren.

Eine Möglichkeit diesem Prozess entgegenzusteuern sind Wirkstoffe, die den Harn leicht ansäuern und somit die natürliche Balance wiederherstellen. Beliebte Präparate sind hierfür Methionin oder Vitamin C, die von Ihrem Arzt verschrieben werden können. Ob dieser Schritt sinnvoll ist, sollte allerdings immer ärztlich abgeklärt werden. Zu niedrige pH-Werte erhöhen nämlich das Risiko für die Bildung von Harnsteinen. Außerdem gibt es ebenfalls Krankheitserreger, die ein saures Milieu bevorzugen und auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Bärentraubenblättern wird das Ansäuern des Harns kritisch gesehen. Sie sehen also – der pH-Wert des Urins ist ein komplexes Thema, das man nur in seltenen Fällen und besser nicht ohne ärztliche Anleitung zu verändern versucht [4].

Vorsicht bei vorgeschlagenen “Hausmitteln” mit Backpulver

In nicht seriösen Medien wird Natron (Backpulver) teilweise als Hausmittel bei Harnwegsinfektionen genannt. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftlichen Belege – im Gegenteil: Natron bewirkt nämlich einen genau gegenteiligen Effekt des beschriebenen Prozesses. Außerdem wirkt das Natron bei einer Aufnahme als Trinklösung oder Ähnlichem zunächst im Magen. Dort herrscht natürlicherweise ein saures Mileu. Durch das Natron wird der pH-Wert im Magen basischer, was zusätzliche Probleme verursachen kann.

Also Hände weg vom Backpulver und stattdessen lieber auf andere bewährte Hausmittel zurückgreifen..

Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Welche pflanzlichen Mittel helfen bei einer Blasenentzündung?

Bei leichten bis mittelschweren Entzündungen muss nicht zwangsläufig ein Antibiotikum eingesetzt werden. In vielen Fällen ist eine symptomorientierte Behandlung insbesondere mit pflanzlichen Arzneimitteln eine sinnvolle Therapieoption. Diese helfen das körpereigene Immunsystem und den Heilungsprozess zu unterstützen und die Beschwerden schneller zu lindern.

Pflanzen mit wirksamen Eigenschaften bei einer Blasenentzündung sind beispielsweise:

  • Rosmarin
  • Tausendgüldenkraut
  • Liebstöckelwurzel
  • Goldrutenkraut
  • Katzenbart
  • Schachtelhalmkraut
  • Bärentraubenblätter

Diese werden gerne auch als Kombination eingesetzt und wirken folgendermaßen:

  • harntreibend
  • antientzündlich
  • antibakteriell
  • krampflindernd

Mehr dazu erfahren Sie hier: Pflanzliche Arzneimittel bei Blasenentzündung)

Welche Nahrungsmittel helfen bei einer Blasenentzündung?

Es gibt einige Gemüse-, Obst- und Gewürzsorten, die sich durch ihre Eigenschaften als hilfreiche Unterstützung beim Heilungsprozess erwiesen haben. Dazu gehören:

  • Ingwer
  • Stangensellerie und Kürbiskerne
  • Manuka-Honig
  • Senföle (Meerrettich, Radieschen, Kapuzinerkresse)
  • Petersilie
  • Birke
  • Brennnessel
  • Spargel
  • Cranberry-, Preiselbeer-, Sanddorn- und Heidelbeersäfte
  • probiotische Lebensmittel (Sauerkraut, Kimchi, Kefir)
Was soll ich bei einer Blasenentzündung am besten trinken?

Der positive Effekt beim Trinken während einer Zystitis beruht auf der regelmäßigen Durchspülung der Harnwege, wodurch die Bakterien aus dem Körper gespült werden. In erster Linie kommt es also auf das regelmäßige Trinken und die Menge an. Etwa zwei Liter über den Tag verteilt sind ein guter Richtwert. Aber auch die Wahl der Getränke spielt eine Rolle. Am besten geeignet sind stilles Wasser oder ungesüßte Tees. Kleiner Tipp: warme Getränke tragen gleichzeitig zur Linderung der unangenehmen Schmerzen bei.

Die besten Tipps und Rezepte zu den besten Blasentees finden Sie hier: Tee gegen Blasenentzündung)

Auf stark zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Cola oder auch Fruchtsäfte sollten Sie hingegen lieber verzichten. Durch den Zuckergehalt können die ohnehin angegriffenen Schleimhäute in den Harnwegen und der Blase noch zusätzlich gereizt werden.

Welche Getränke sind gut für die Blase?

Gut geeignete Getränke bei einer Blasenentzündung sind:

  • stilles Wasser
  • ungesüßte Tees

Diese Getränke hingegen sollten Sie am besten vermeiden:

  • Limonaden
  • Cola
  • Fruchtsäfte
  • Alkohol
  • Kaffee
Kann man bei einer Blasenentzündung zu viel trinken?

Viel Trinken ist gut, zu viel Trinken hingegen vermutlich kontraproduktiv. Der empfohlene Richtwert liegt bei etwa zwei Litern pro Tag, am besten in regelmäßigen Abständen über den Tagesverlauf verteilt.

Ab wann die empfohlene Trinkmenge pro Tag jedoch genau überschritten ist, ist ein viel diskutiertes Thema. Es gibt Studien, die besagen, dass eine zu große Trinkmenge eine Belastung für die Nieren darstellt und somit eher kontraproduktiv ist bei einem Harnwegsinfekt. Wann genau diese Grenze jedoch überschritten ist, ist nicht eindeutig geklärt. Am besten halten Sie sich ungefähr an die zwei Liter, das unterstützt in jedem Fall das Ausspülen der Bakterien ohne, dass Sie Ihren Körper zusätzlich belasten.

Was sollte man bei einer Blasenentzündung nicht tun?

Bei einer Harnwegsinfektion bekämpft das eigene Immunsystem in der Regel sehr wirksam die unerwünschten Bakterien und die damit einhergehende Entzündungsreaktion in den Harnwegen und der Blase. Am besten unterstützen Sie Ihren Körper dabei mit viel Ruhe.

Deshalb sollten Sie während der Erkrankung unbedingt auf große körperliche Anstrengung und Stress verzichten. Auch Kälte kann eine zusätzliche Belastung für das Abwehrsystem bedeuten.

Bei der Wahl Ihrer Getränke sollten Sie außerdem darauf achten, stark zuckerhaltige Getränke sowie Kaffee und Alkohol zu vermeiden, diese können die entzündeten Schleimhäute zusätzlich reizen.

Hilft Natron bei Blasenentzündungen?

Nein, Natron ist nicht zu empfehlen. Die Theorie entsprechender Quellen hinter dem Natron oder Backpulver ist, dass der pH-Wert des Urins basischer wird und dadurch die Beschwerden gelindert werden sollen. Tatsächlich fördert aber ein basischer Urin die Ausbreitung der Bakterien, der Effekt wäre also genau gegenteilig.

Zum anderen wirkt das Natron, wenn es als Trinklösung oder dergleichen eingenommen wird, zunächst im Magen und nicht in der Blase. Im Magen herrscht durch die Magensäure ein saures Milieu, was wichtig für die Verdauungsprozesse ist. Durch die Aufnahme von Natron oder Backpulver in größeren Mengen kann der pH-Wert verändert werden und zu anderen Beschwerden führen.

Deshalb wird Natron bei einer Zystitis nicht empfohlen, greifen Sie lieber auf andere bewährte Hausmittel zurück.

Quelle

[1] Maddocks SE, Jenkins RE, Rowlands RS, Purdy KJ, Cooper RA. Manuka honey inhibits adhesion and invasion of medically important wound bacteria in vitro. Future Microbiol. 2013 Dec;8(12):1523-36. doi: 10.2217/fmb.13.126. PubMed PMID:24266353.
[2] Kilty SJ, Duval M, Chan FT, Ferris W, Slinger R. Methylglyoxal: (active agent of manuka honey) in vitro activity against bacterial biofilms. Int Forum Allergy Rhinol. 2011 Sep-Oct;1(5):348-50. doi: 10.1002/alr.20073. Epub 2011 May 25. PubMed PMID: 22287464
[3] Baltzer J. Fluordiagnostik. In: Baltzer J, Friese K, Graf M, Wolff M, Hrsg. Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2006. doi:10.1055/b-004-133336
[4] Harnwegsinfekt und Infektsteinprophylaxe, Bach D., verfügbar unter: www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2004/13/Harnwegsinfekt-und-Infektsteinprophylaxe.pdf
Autor/-in unseres Artikels
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie
Studium
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
Berufliche Stationen
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut
mehr Informationen ➚
Medizinische Prüfung des Artikels
Dr. med. Monika Steiner
Medizinisch geprüft von
Ärztin
Studium
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Berufliche Stationen
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung
mehr Informationen ➚

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Pflichtangaben

PFLICHTANGABEN

Canephron® Uno Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren.  Der Anwender sollte bei fortdauernden Krankheitssymptomen oder beim Auftreten anderer als der in der Packungsbeilage erwähnten Nebenwirkungen einen Arzt oder eine andere in einem Heilberuf tätige qualifizierte Person konsultieren. 

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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